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Stadtarchiv Mainz - Datenbank
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1. Bestandsbeschreibung (EAD)
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Bestand:
Bestandssignatur:
Klassifikation:
Zugangsnummer:
2012/14
Bestandslaufzeit:
1600-2010
Datierung:
1600 - 2010
Umfang des Bestands:
1,8 lfm.
Behördengeschichte:

Zur Person

1)
Lebensdaten

- Geboren am 8. August 1936 in Mainz als Sohn des Braumeisters Wilhelm Heinzelmann und seiner Frau Sabine, geborene Höpfl
- Verstorben am 2. Februar 2010 in Oberwesel-Langscheid

2)
Schule und Studium

- 1946-1955 Schüler am Humanistischen Gymnasium, Abitur
- 1955-1961 Studium der Literaturwissenschaften in Mainz, Wien, München und Berlin
- Journalistische Tätigkeit als Theaterkritiker
- 1957-1959 Chefredakteur der Studentenzeitung "nobis"

3)
Beruf

- 1962 erste Festanstellung als Operndramaturg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
- 1964 Berufung als Chefdramaturg an das Bayerische Staatstheater am Gärtnerplatz in München
- Übersetzungen und Bearbeitungen für das Musiktheater
- Jacques Offenbach-Spezialist
- 1967-1969 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen Heidelberg
- 1970 Gastregisseur in Mainz mit der Oper "Zar und Zimmermann"
- frei schaffender Schauspiel- und Opernregisseur u.a. in Münster, Bielefeld, Gelsenkirchen, Dortmund und Trier
- 1971 Kurt Weills "Der Silbersee" mit Lotte Lenya (Holland Festival Den Haag)
- 1971-1972 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main
- 1973 Gastregisseur für die Städtischen Bühnen Mainz mit "Bremer Freiheit" von Rainer Werner Faßbinder (Aufführung im Vortragssaal des Gutenberg-Museums)
- Rundfunkautor und Verfasser von Hörspielen, auch in Mainzer Mundart, u.a. für den Südwestfunk, Landesstudio Rheinland-Pfalz
- 1980-1984 Lektor für den Musikverlag Boosey & Hawkes Bonn
- Vielfältige Kontakte zu namhaften Musikern, Komponisten und Autoren

4)
Kommunal- und Kulturpolitik

- Als SPD-Mitglied Engagement in den 1970er und 1980er Jahren in der Mainzer Kommunalpolitik, Mitglied im Stadtrat und im Kulturausschuss
- Engagement für Denkmalschutz und Altstadtsanierung
- Seit Anfang der 1970er Jahre Einsatz für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Mainz an die Schriftstellerin Anna Seghers
- Mitarbeit am Mainzer Bibliotheksplan von 1973 und an Umstrukturierungsplänen der Mainzer Städtischen Bühnen
- 1975 Anregung der Übernahme des in Mainz ansässigen Kabarettarchivs in städtische Trägerschaft
- 1988 Mitbegründer des Ortsverbandes Mainz des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz
- 1995 Beteiligung bei der Neugründung des Regionalverbandes Mainz
- Vorsitzender der Bürgerinitiative "Schützt und fördert das Mittelrheintal e.V."
- Engagement für die Aufnahme der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO (2002)

5)
Wissenschaftliche Arbeit

- Theater-, Oper- und Schallplattenkritiken
- Texte u.a. für Hanns Dieter Hüsch
- Übersetzungen und Bearbeitungen für das Musiktheater
- 1965 Biographie über die Sängerin Anja Silja; Festschrift "100 Jahre Theater am Gärtnerplatz"
- Zahlreiche musikwissenschaftliche Publikationen (u.a. über Offenbach und Salieri) und Arbeiten zu Kunstgeschichte, Literatur, Landeskunde, Regionalgeschichte, vor allem Mainzer Stadtgeschichte (Schwerpunkt Sozial- und Kirchengeschichte) und zur Genealogie (Bibliographie s. http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive-in-der-region/josef-heinzelmann/startseite/bibliographie.html , zuletzt abgerufen am 30.09.2014)
- Erfolgreiche Klage auf Freigabe der Mainzer Familienregister, die im Gegensatz zu den Zivilstandsregistern aus der Zeit von 1798-1875 nicht dem Personenstandsgesetz unterlagen; dadurch seit 1981 Ermöglichung der Einsichtnahme für wissenschaftliche Forschung und Suche nach Seitenverwandten bei berechtigtem Interesse

Ausführlicher Lebenslauf siehe: http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive/josef-heinzelmann/startseite.html

Zum Nachlass

Am 18.04.2012 wurde der Nachlass von Josef Heinzelmann von seiner Witwe, Frau Barbara Heinzelmann-ter Beck, an das Stadtarchiv Mainz übergeben und erhielt die Zugangsnummer 2012/ 14. Die Unterzeichnerin begann Anfang Dezember 2013 mit dem Verzeichnen und der Eingabe der Titelaufnahmen in die Datenbank Faust 7 und schloss diese Ende August 2014 ab. Insgesamt umfasst der Bestand 1, 85 lfm. an Archivalien. Eine Kopie des Romantyposkripts "Fair Play" von Rudolf Frank wurde kassiert. Für die Dienstbibliothek des Stadtarchivs wurden folgende Broschüren entnommen: Parkuhren in Mainz, Jahresbericht 1978 (Signatur Z 211, 1978), Verkehrssituation in der Mainzer Innenstadt 1979 (Signatur K 4°/ 16582), Mainz und seine Altstadt (Nr. 2, 1979 + Nr. 2, 1980; Signatur Z 167), Officielles Programm der Gutenberg-Feier 1900 (Signatur K 4°/ 17794), Gutenberg-Feier Mainz 1900. Der historische Festzug ... (Signatur 4°/ 17793). In die Plakatsammlung wurden acht Plakate mit den Signaturen ZGS / D 171, 1-7 und ZGS / D 38, 9 (als 2. Exemplar) eingegliedert. Postkarten, großformatige Ansichten und Dias mit Mainz-Motiven wurden an die Bild- und Plansammlung abgegeben (Album BPSF / 767.1-27C). Außerdem wurde eine Bibliographie erstellt, welche in Auswahl auch die von Josef Heinzelmann verfassten Rezensionen zu historischen Publikationen sowie Sendemanuskripte enthält (NL 267 / 149).

Für die Klassifikation wurde eine Einteilung in zwei Hauptpunkte vorgenommen: Berufliches (Tätigkeit als Dramaturg, Lektor und Autor) und Forschungs- und Interessensgebiete (Literatur und Kultur, Kommunalpolitik, Geschichte, Genealogie, Sammlungen). Einen weiteren Punkt bildet die private Korrespondenz mit seinem Freund Helmut Schäfer (FDP, Staatsminister im Auswärtigen Amt a. D.).

Erwähnenswert ist die im Nachlass enthaltene, jedoch recht lückenhafte Korrespondenz mit Musikern, Komponisten und Autoren. Josef Heinzelmann unterhielt vielfältige Kontakte, die oft über das Berufliche hinausgingen, wie z.B. mit Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch, HK Gruber, Gertrude Degenhardt, Liesel und Johannes Metten. Es finden sich vereinzelte Schreiben von Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Martin Walser, Hans Christian Kirsch sowie von Max Brod und Ernst Bloch. Kontakte zu seinem Mentor, dem Regisseur und Schriftsteller Ludwig Berger, sind nicht dokumentiert. Die Freundschaft zu Rudolf Frank findet Ausdruck in der einzigen vorhandenen Postkarte von Frank, der mit "Die allerherzlichsten Grüße Dir, Rudi" unterschrieb.

Josef Heinzelmanns oben beschriebene Anstrengungen, um die Freigabe der Familienregister für die Forschung durchzusetzen, sind anhand der im Nachlass enthaltenen Unterlagen gut nachzuvollziehen. Im Zuge des von ihm geführten Prozesses schlug er Oberbürgermeister Jockel Fuchs 1981vor, die Familienregister in das Stadtarchiv Mainz zu überführen, was dieser schließlich anordnete. Er befürwortete außerdem die heute angewendeten gleitenden Schutzfristen für die Einsichtnahme in die Personenstandsregister, die seit 2009 im Stadtarchiv aufbewahrt werden. Somit erwies er sich als Wegbereiter für Genealogen und Forscher, die für ihre Tätigkeit auf die im Hause zur Verfügung gestellten Daten angewiesen sind.

Mainz, im September 2014

Susanne Speth
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